Vun Herwst(Prignitz) un Harfst (Uckermark)
Nach dem verlängerten Sommer hat sich der Herbst eingestellt und mit ihm der Arbeitsalltag. Wir Plattfreunde starteten mit dem 2. Treffen der AG Niederdeutsch beim Kulturministerium. In diesem Gremium aus unseren Plattfrünn und Ministeriumsmitarbeitern, erörterten wir, wie die einzige Regionalsprache in Brandenburg erhalten werden kann. Dieses Mal ging es um Platt in Kita, Schule, Pflege und Medien sowie öffentliche Zweisprachigkeit zum Beispiel auf Ortsschildern.
In der Pressemitteilung des MWFK heißt es:
Kulturministerin Martina Münch würdigt die Arbeit der im vergangenen Jahr neu eingerichteten AG Niederdeutsch beim Kulturministerium im Land Brandenburg. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, ein Gremium zur regelmäßigen Kommunikation zwischen dem Land und der niederdeutschen Sprachgruppe zu schaffen. Der ehrenamtliche und engagierte Einsatz zahlreicher Vereine sichert nicht nur den Erhalt des Niederdeutschen, sondern stiftet Identität, stärkt regionale Bindungen und ist eine Bereicherung für unser ganzes Land. Dieses Engagement wollen wir stärker unterstützen. Der Ausbau von Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt ist ein wichtiges Ziel für die Landespolitik. Neben der Minderheitensprache Niedersorbisch wollen wir auch die Regionalsprache Niederdeutsch in Brandenburg erhalten und fördern.“
Unser Verein für Niederdeutsch ist mit 6 Vertretern aus den Regionen und erstmals auch mit Pastorin Ute Eisenack von Platt in uns Kirch dabei. Hinzu kommen Mitarbeiter aus verschiedenen Ministerien.Mit dem Herwst können die Prignitzer Plattfreunde ihre Ernte einfahren – Die besteht in diesem Fall aus einer Handvoll Blätter – bedruckte Blätter
Nach mehr als einem Jahr hat der Wittstocker Plattstammtisch an der Volkshochschule sein Arbeitsheft Platt in der Pflege „Platt in de Plääg“ vorgelegt. Letzten Herbst war Sozialministerin Diana Golze das Projekt vorgestellt worden und sie hatte grünes Licht für die Finanzierung gegeben. Die Broschüre kann in Druck gehen und parallel dazu entsteht auch bis zum Jahresende eine CD. Beides soll Pflegenden, Medizinern und Sozialarbeitern helfen, die in medizinischen und Pflegeeinrichtungen mit Brandenburger Plattsprechern zu tun haben.
Unser Verein beteiligt sich mit 2 Veranstaltungen im September am europäischen Aktionstag der Regional- oder Minderheitensprachen :
Die 2. PLATTDEUTSCHE LESEBÜHNE in Potsdam
findet am 25.9.2016 um 15 Uhr im Museumshaus zum Güldenen Arm in der Elfleinstraße 3 statt. In der Landeshauptstadt wird tatsächlich Plattdeutsches aus der Prignitz, der Uckermark und von der Küste zu hören sein. Kyritzer Plattschnacker stellen mit Ernst Stadtkus ein Prignitzer Urgestein vor. Gedichte von Erna Taege Röhnisch und Max Lindow bringen up Platt die Schönheit von Brandenburgs Nordosten nahe, und es werden auch plattdeutsche Texte vorgetragen, die heute an Ucker und Havel entstanden sind. Es lesen Fritz Neye, Wolfgang Hörmann, Doris Meinke und Hilke Brinker.
Im Prenzlauer Dominikanerkloster heißt es dann am 29.9.2016
SPROAK IS TOHUS–Sprache ist Heimat
Ab 19 Uhr stellen Anngret Lindow und Doris Meinke ihr Programm mit Texten uckermärkischer Autoren von gestern und heute vor.
Der Abschluss des 2. Plattdeutschen-Kinder-Kreativwettstreits findet dieses Mal in der Potsdamer Stadt-und Landesbibliothek statt. Am 7.Oktober 2016 um 15 Uhr zeigen Kinner ut Prignitz un Uckermark, wat se dit Joahr allens up platt lernt hem. In Prenzlow hemm de Deerns un Jungs ok moalt un bastelt. Dat wer ok in grooten Soal to seen.