Ostern 2020 in Brannenborch

Leewe Plattfrünn! Ok wenn uns Wittstocker Stammdisch grod lerrig is, schicken wi leewe Oostergrööte an all de Frünn vun dat Nedderdüütsche dichtebi un wiererweg.

Laten wi uns vun Corona nich bang moken, hemm eene schöne Oostertied un räd´n wiererhen Platt! Vertellt de Kinner un Enkel wat up Platt un schreewt de Geschichten up, so as hier de „Kinner vun Freyensteen“.

Bliwwt all gesund un munter!

Dat wünschen de Frünn vun Plattdüütschen Stammdisch in Wittstock un ok de Lannesvereen för Nedderdüütsch in Brannenborch

Oostern in Freyensteen

Heidi Mohrling: As lütte Deern heff ik glövt, dat de Oosterhoos de Oostereier anmolt un ok versteckt. Ik heff mi vörstellt, dat he mit miene Öllern un Grotmudder an Disch sitten deit un de Eier anmolt. Hüüt freu ik mi, dat ik so eene wunnerbore Fantasie harr.

Mien Vadder hett dato bidroogen. Mannichmol hemm wi vör Oostern eene Wannerung dörch dat Massower Holt bi Freyensteen mokt. Dor hett he lütte Zuckereier up´n Wääg henschmäten, wat wi nich markt hemm. Un dunn hett he seggt: „Kiekt mol, hier is de Oosterhoos langlopen un hett de Eier verloorn.“ Dat wier inlüchtend. Un wi hemm uns bannig freut.

An Oostersünndag hemm wi dunn unse Nester söökt, de wi mit dat Moos ut ´n Ünnerholt sülm mokt hemm. Oh, wier dat een Hallo, wenn wi dat Nest funn hemm!

Nomerrags hemm sik dunn all Lüüd mit ehr Kinners an Oostereier-Trudel-Barg dropen, mit Kaffee un Kooken. De Ollen hemm boben säten un tokiekt, wie de Görn ehr Eier trudelt hemm. Sieger weer de, wo dat Ei an wietsten trudelt is. Eemnmol aver hemm wi all een bannigen Schreck krägen. Mien Broder Peter hett immerto nur noch „kotzt“. „Wat is denn mit di passeert?“ hemm wie em fröögt. Un dunn hett he uns vertellt, dat he söss Eier upäten hett, de bit an´t Bääk kullert weern, also dicht bi dat Tääl.

Arnold Flau: Genauso is dat west. Wi hemm de Eier vörher noh met Zippeln inräm un tein Minuten inne Bääk int kolle Water ligg´n loten. Dät wär good för de Eierscholn.

Andrea Müllenberg: Inne söbentiger Johr wär dat in Freyensteen ok no so mit dat Eiertrudeln.

Wi up Küsterland hemm de Bääk ja vör uns Husdör hett. De wär da noch nich inbuddelt, da wär noch dat Water in to sehn. Inne Bääk hett so männig een vun uns Kinner to Oostern denn Rest vun siene Oostereier rinkeuzt, ik ooch! Siet disse Tied mach ik keene harten Eier nich mehr.

An Enn vun Küsterland liggt de Rollberg. So heet de Eiertrudelbarg hüt noch. Ob de Ollen denn awers wegen dat Eiertrudeln so nöhmt hemm, dat weet ik nich.

De Oosterhaas bi uns tohus wär wat besonners. De hett nich nur twee Been hatt, nee, de künn ok fleegen. De hett de Eier ok in Boom in een Astlock versteckt. Ik heff dat awers genau sehn. Uns Kinnerzimmer wär int „Dachjuchhee“, so as mien Oma ümmer seggt hett. Vun boben heff ich morgens denn tweebeenigen Osterhasen - de man bannig as mien Vadder utsäh - tokeeken. Dat hett mi ja een Vörsprung bi dat Söken gäben! Awers mien Schwester wär da noch lütt, ik heff ehr dunn bi dat Söken wiest, dat se ok noh boben kieken sull.

Eenmal wär uns Osterhaas woll ok nich so richtig bi de Sach. He hett vergäten, wo he de Eier affleggt het. Un so hett mien Schwester in August noch een lila Ei hinner dat Regenfatt up uns Hoff funn

.

In poa Osterjebrüke

Es handelt sich dabei um Osterbräuche im Telschen Platt – dem Teltower Platt , das wurde vom südlichen Berliner Stadtrand im Raum Steglitz, Trebbin, Mittenwalde gesprochen. Der hier groß gewordene Germanist Dr. Willi Lademann sprach es noch und hat viele Geschichten anderer im Teltower Heimatkalender veröffentlicht. Diese Ostergeschichten hat Gerhard Glau im Teltower Heimatkalender von 1938 entdeckt. Natürlich standen damals hier wie andernorts bunte Ostereier im Mittelpunkt. Die Hühnereier wurden mit Zwiebelschalen oder Zichorien gefärbt und in Hof, Stall und Garten versteckt. In der Frühe durften die Kinder dann suchen gehen, wobei Mutter und Vater den einen oder anderen Hinweis gaben. Mittags gingen die Kinder dann durch´s Dorf und sammelten weitere Eier, die nachmittags über die Wiesen getrudelt wurden. Auch die jungen Burschen und Knechte zamperten durch den Ort und erbaten sich frische und gekochte Eier, die dann am Abend gemeinschaftlich vernascht wurden. Für die größeren Mädchen war das Osterwasserholen der wichtigste Brauch. Willi Lademann hat es sich so erzählen lassen:

Dät hät ümme jehetn, mettet Osterwoater kann man sich mänjet juet moaken: Wer Koppweidnen hät, wertet dadörch los, jejne dät Ritn sallet ok helpm, ok dat Fell blit doadörch nich so spröde, die Sommerspruetln süll verjehn, un di Mädels sülldn hüpsche rode Bakken noa kreien.

Dät müßte do nu jehoalt wern! Heilischon hän wie Mäkens uns all’n Pott oder ne Pulle oder in klen Emer fät Woater turechtjesett, un tüschen elm un zbölm sinn wi dann losjejehn, dät wi inne Tit van zbölm bes enßen an en lopmdet Woater woan.

Äbe nu kommt dat Wichtichste doabei: Kender hät upm janzen Wech van to Hus be weder to Hus en Wort derft räädn. Süs hädde dä-t Woater sine Kraft verloan. So enfach as wie uns dät nu äbe jedacht hän, woaret lange nich!

Na juet, wie hän uns in Herte jenoam un sinn losjejehn, wenn uns ok sihre jejrüelt hät. Wie sinn met den Jedanke umjejehn, dät Woater helpt jene alles, un dät müßtn wie krien. In währen Jange hän wi nüsch nich jerett, hän uns ok nich umjekäälen un sinn ok richtich ume zbölm an’n Jro met lopmdet Woater jewest un hän’t int Jefäß jeschöppt. Dät müßte man äbe metn Strom moakn, nich jejne! Dänn sinn wi weder turüjejejehn.

Bes nu woaalles jans schöne un juet. Äbe dät Beste kommt nu iesch! Di Burschen ut unse Dörp haddn oke all doavon Wint jekren un haddn sich drup injericht un wolldn uns `n Strich dörch die Rechnunk moaken un uns den Pot wechnääm oder dät Woater utkippm, dät wi häddn müßt räädn un so doch alle Möh umesüs woa. Un richtich, dät hät joa nich lange jewort, dänn woa uns all so, as op ender hingeros jelopm kämn up uns tue, un ie dät wi’t uns versien haddn, woarer ran un hät jerade min’n Emer willn nääm un doabei min Woater tum jrötsten Del utjeschwappt. „Kannstet die denken,“ sääde ik tu Bröäsikens Justn, „ik hadde sonn schönet Osterwoater, un der olle Dusen hättet mei utjekippt!“ Ik häbe do jetowet, dät ik jerade di ieschte woa, di dät passiet woa. Ik hä fots min’n Emer jenoam un bin up em losjelopm un hä em dät bisken Woater, dät ik no drin hadde, vän Kopp jejoatn un häbe tu em jesäät:“Wenn nu noch ens süll jerett wern, dänn isset mei ok enejal, dänn kann ok orntlich jerett wern!“ un häbe den Emer öän Kopp jestülpt, dt em di halwe Backe afjeschungen woa.

‚n Ostermorjen fröh frode em öre Vater: „Wer hät’n die so afjeplätt?“ Doa hätter jesäät, ha hät sich inne Fuederkammere anne Perekribbe jestötn. Dät schott nüsch. Öre Vater hät sich bloß in stilln wat jelacht!

Die ängere Mäkens, die iesch öä mei jelacht hän, hättet hernaachens ok nich ville ängersch jejehn. Wer sin Woater hätt o Hus jebracht, hät sich Ostern doamet jewascht unnet dänn in Pulln jefüllt un tuejeproppt unnet Joa öä fät Ritn un all den Kroam jebrukt. Up ängere Stäädn hät man äbe dät Woater in dät Jefäß, in dät man’t jehoalt hät, ok upjehääwet. Man hät jesäät: Wenn man dät nich mockt, dänn rucktet.

Dät woa so ne Vertelle vant Osterwoaterhoaln. Männijet hät doabei künnt passien, un dät hät nich ümme so jekoam, as man’t sich vöra jedacht hät, mende öre Mutter, äbe schön woat doch.