Dokfilm über Muttersprache der Brandenburger und Berliner
In diesem Sommer hatte der Dokumentarfilm "Von Icke bis Platt-wie der Berliner und Brandenburger ursprünglich spricht" Premiere. Neben den Bundeshauptstädtern sind viele Brandenburger Plattsprecher zu erleben. Filmautor Gerald Backhaus reiste dafür mit Kamera und Mikrofon zwei Jahre durch die Region: zum Fläming und in den Spreewald,ins Oderbruch, dann nordwärts in die Prignitz und die Uckermark. Überall trafen Gerald Backhaus und sein Kompagnon Martin König noch plattdeutsch sprechende Brandenburger. Wie unsere 90 Jährige Templinerin Annemarie Giegler oder Heidi Schäfer und Ilona Masuhr aus Wittstock, Ronald Heber aus Bad Belzig und Karlheinz Niendorf aus Jüterbog oder Horst Wilke aus dem Oderbruch
. Die Hauptstädter staunten nicht schlecht über die Vielfalt der regionalen Platt-Dialekte. Und dass Brandenburg ein Plattland ist - eines von 8 in der Bundesrepublik. 93 Minuten lang läßt der Filmautor die Brandenburger und Berliner so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
Der Kolonistenhof in Großderschau war im August 2024 zum 4. Mal Gastgeber für Ferienkinder aus der Region. Die 14 Havelländer verwandelten Friedrichs Kolonistenkirche in eine zeitweilige Theaterbühne. Die 6- bis 14Jährigen Jungen und Mädchen verbrachten eine Ferienwoche mit dem Lernen von plattdeutschen Versen und Liedern. Und das ohne Murren. Die für einige fremde Sprache entdeckten sie wie ein neues Abenteuer, bei dem es einiges zu entdecken gab.Leonora und Markus waren das erste Mal dabei, aber schnell fanden sie sich zu einerlebhaften Spieltruppe zusammen.
Die ehemaligen Lehrerinnen Heide Schumann und Bärbel Harmel halfen kompetent und einfallsreich beim Plattdeutsch lesen und reden.
Das Schullandheim Schweinrich im Landkreis Ostprignitz-Ruppin war ein toller Platz für unsere plattdeutschen Ferienzeit in Brandenburg. Eine Experiment im 10. Jahr unseres Bestehens als Landesverein, das mit Unterstützung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin und der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt möglich wurde. 14 Kinder und 6 Erwachsene verbrachten eine aufregende Woche mit Baden,Basteln,Backen und natürlich gaaanz viel Plattdeutsch miteinander.
Strahlende Gesichter am Sonnabend nach dem "Plattdüütsch Updritt". Jedes Kind stellte sich plattdeutsch vor und trug einen Text up Platt vor. Von den achtjährigen Sira,Helena, Ann-Joely und Johann bis zum gerade 14 Jahre alt gewordenen Andrè. Im bis auf den letzten Platz besetzten Speisesaal wurde viel gelacht und applaudiert von Eltern, Geschwistern und etlichen Mitgliedern unseres Landesvereins, die sich dieses Treffen der Generationen nicht entgehen lassen wollten. Immerhin mehr als 70 Personen kamen da zusammen.
Das bundesweit erste Niederdeutsch-Gesetz verabschiedete der Brandenburger Landtag auf seiner 108. Sitzung einstimmig. Das Land bekennt sich damit zum Schutz und zur Förderung der Regionalsprache als kulturellem Erbe des Landes. Es beschreibt die Sprachgebiete, sichert die öffentliche Zweisprachigkeit und politische Einflussmöglichkeiten der Sprechergruppe zu. Zudem eröffnet es verschiedene Möglichkeiten der Förderung von Plattdeutsch im Bildungsbereich in Kita, Schule und in der Erwachsenenbildung, die allerdings nicht verpflichtend sind. Für den Landesverein für Niederdeutsch ist es der Höhepunkt der 10-jährigen ehrenamtlichen Einsatzes für den Erhalt der Regionalsprache in Brandenburg. Unser Land ist damit das erste von 8 Bundesländern, in denen Plattdeutsch verwurzelt ist, das die gezielte Förderung in einem eigenen Gesetz regelt.
Wir hätten uns weiterreichende Festlegungen für Kita und Forschung beziehungsweise die damit in Verbindung stehenden Finanzierungsfragen für die Kommunen gewünscht, wie es ein Gutachten und ein Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE empfahl. In der Folge konnten immerhin in hartnäckigen Gesprächen der Koalition Kompromisse abgerungen werden. Es bleibt weiter ein „Ermöglichungsgesetz“ wie Ministerin Manja Schüle betonte, das vor allem von ehrenamtlicher Arbeit getragen werden soll.
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