Erste Klönbank lädt in Wittstock zum Plattsnacken ein
Die Plattsprecher in Wittstock können sich ab sofort auf dem Markt zum Plattsnacken treffen. Denn vor dem Eingang zum Rathaus befindet sich seit Montag, 5. Mai 2025, eine offizielle Klönbank.
Der Wittstocker Bürgermeister Dr. Philipp Wacker (r) nahm mit Plattsprechern auf der Klönbank vor dem Rathaus Platz.
Für die Stadt ist das zugleich eine Premiere, denn es handelt sich um die erste Klönbank in Wittstock. Der Schriftzug Klönbank: „Wir snacken Plattdüütsch“ befindet sich an der Vorderseite der Sitzgelegenheit und ist in ein Edelstahlband eingelassen.
„Die Klönbank ist eine Einladung, sich hinzusetzen und miteinander ins Gespräch zu kommen, bestenfalls auf Platt“, sagte der Wittstocker Bürgermeister Dr. Philipp Wacker bei der Enthüllung. Gemeinsam mit Bauamtsleiter Christian Bürkle, Bauhofleiter Benjamin Deutschmann und Mitgliedern des Vereins für Niederdeutsch im Land Brandenburg gab der Bürgermeister die Klönbank frei.
„Das ist eine minimalistische Lösung, dahinter steht aber ein großes Herz für Plattdeutsch“, sagte Dr. Philipp Wacker. „Klönen heißt Räd mit mi“, sagte Plattsprecherin Heidi Schäfer. Sie hofft, dass sich immer wieder Menschen auf der Klönbank treffen und miteinander Platt snacken.
Die Klönbank ist am plattdeutschen Schriftzug deutlich zu erkennen.
Gleichzeitig bietet sich damit eine weitere Möglichkeit, um die niederdeutsche Sprache sichtbar zu machen. Mit der Klönbank knüpft Wittstock an eine Tradition während der Landesgartenschau (Laga) 2019 an. Damals gehörte das Veranstaltungsformat Klönbank zu den regelmäßigen Angeboten. Die Plattsprecher vom Klöndisch an der Volkshochschule, Regionalstelle Wittstock, nutzten die Laga als Bühne für sich. Beim monatlichen Klönschnack nahm 2019 einmal im Monat ein Gast auf der Klönbank Platz und plauderte mit Heidi Schäfer über dit und dat. Alle Gäste auf der Klönbank einte ihr Einsatz zum Erhalt der Regionalsprache Niederdeutsch.
Auch Plattsprecherin Andrea Müllenberg freut sich über die nagelneue Klönbank vor dem Rathaus. „Das war während der Vorbereitung zur Laga meine Idee, dass eine Klönbank vor das Rathaus gestellt wird, wo der Bürgermeister einmal im Monat für eine Stunde anzutreffen wäre. Diese Idee fand damals in abgewandelter Form Anklang und wurde zum Format Klönbank“, erinnerte sich Andrea Müllenberg.
Der Wittstocker Bürgermeister ist regelmäßig zu Gesprächen in der Stadt und ihren Ortsteilen unterwegs. „Bei passendem Wetter kann ich mir auch vorstellen, hier auf der Klönbank mal mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen“, stellte Dr. Philipp Wacker nun in Aussicht.
Text und Bilder: Christamaria Ruch
