Et wärt geeäten, wat diä Kelle klickt
Die Redensart stammt aus dem Oderbruch – aus Hohensaaten. Beim 20. Geburtstag des Heimatvereins wurde Soatsch Platt in der Kombination mit traditionellen Rezepten serviert. Das Museums- und Vereinshaus war herausgeputzt worden und das Wetter spielte mit. Vergnügt hörte die Festrunde unter freiem Himmel, Soatsche Sprüche und überlieferte Geschichten. Ein kleiner Kreis um Irene Heinrich und Christel Kollath hat das heimische Platt in der kleinen Jubiläumsschrift festgehalten. Anschließend konnte manches traditionelle Soatsche Rezept verkostet werden. Anderes läßt sich nachkochen wie Moahnstrietzel, Naute und Flieädämuessoße. Selbstverständlich auch die allgegenwärtigen Gerichte mit Nudeln – so heißen im östlichen Brandenburg die Kartoffeln: Riewenudel, Pellnudel, Wörjenudeln, Drückenudeln.
Angebaut werden die „Nudeln“ nach wie vor im Oderbruch, das Friedrich der 2. trocken legen ließ. Er veranlasste auch den Bau des Oderkanals, der aus dem kleinen Fischerdorf Hohensaaten einen Schifferort und wichtigen Verkehrsknoten machte. Der Ortsteil von Bad Freienwalde wird von der Oder, der Hohensaaten-Friedrichstaler Wasserstraße und den Schleusen geprägt. Die Schiffahrt bestimmt hier denn Alltag. Wer hat noch nicht vom Pegel Hohensaaten gehört!
Er ist nach wie vor eine feste Größe der Binnenschifffahrt. Radler passieren den Meßpunkt auf dem beliebten Oder-Neiße-Radweg. Der über 600 km lange gut ausgebaute Weg führt meist auf dem Deich entlang. Auf ihm läßt sich wunderbar die weitgehend intakte Oderniederung erleben. (Bild/Text afl)