Dezember-Rundbreef 2015
Wiehnachtstiet
Advent, Advent, de Lichter brenn`
Erst eent, denn twee, denn dree, denn veer,
Nu steiht dat Christkind voer de Dör.
Un wenn dat fievte Licht nu ook noch lücht, mi dücht:
denn het de Wienachtsmann verschloapen.
Mit diesen Versen von Doris Meinke lassen wir die Adventszeit heiter ausklingen. 24 Gedichte auf Platt bot erstmals unser virtueller Vereins-Adventskalender – jede Region zwischen Elbe, Oder, Havel und auch der Fläming war dabei. Eine Fortsetzung 2016 ist gut möglich, denn die ersten Platt-Kinder entwickelten erfreuliches Talent: So gab es beim langjährigen Kinder-Literaturwettbewerb in der Uckermark erstmals auch eine Plattdeutsche Sparte:
Eenen Extra-Tusch givt dat nu vör de dree Deern, de erstmoals een uckermärkschen Kinner-Literarurpris für Plattdüütsch kricht hem:
Mia Stella Klebe( 9 Joahr) ut Nieden för De Malwettbewerb
Hannah Abraham (10 Joahr) ut Prenzlow för Märchenwulken un
Linda Schöttler (14Joahr) ut Templin för Drömerien.
Das neue Jahr wird spannend, denn es gibt einige Höhepunkte, die wir im Vorstand besprochen haben: Da wären z. B. die Niederdeutschen Tage am 5.Juni in Wittstock während des Stadtfestes und am 16.Juli in Großderschau. Dann wird weiter am Wörterbuch Platt in der Pflege gearbeitet und auch an unserer Brandenburgischen Plattfibel.
Wichtig ist uns im neuen Jahr, daß wir Platt-Paten für Kitas finden! Sie sollen die Jüngsten schon mal mit dem Plattdeutschen bekannt machen, damit sie später Lust bekommen, es auch richtig zu können. Platt ist ja kein Schulfach in Brandenburg – nicht mal fakultativ. Das Bremer Institut für Niederdeutsch, die einige Wissenschaftseinrichtung für Niederdeutsch, hat im Herbst ein Anfänger-Platt-Lehrbuch herausgebracht und jetzt dazu passend Sprachlernkarten. Immerhin gibt es ja mehrere norddeutsche Bundesländer, in denen Platt direkt an der Schule unterrichtet wird.
Fest stehen außerdem 2016 die Termine für unsere Mitgliederversammlung am 18. April und für unseren 2. Kinderkreativwettbewerb am 7.Oktober – beide in Potsdam, um allen vergleichbare Anreisewege zu ermöglichen. Helfer dafür sind willkommen. Bevor wir uns aber voller Elan ins neue Jahr stürzen, lassen wir das alte heiter und entspannt auslaufen. Der Prignitzer Pastor Gottfried Winter stimmt darauf ein:
As Wiehnacht vörbie un Silvester kümmp rann,
denn staohn voele Lüv naoh Knalltüüg an.
De Hunn un de Katten , de gräuln sick dull,
dat rummst un huult, de Staot liggt vull.
Silvesterdag mücht uns wol trüch kieken laoten:
Wat hamm wi belääft, wat weer nich to flaoten?
Wo geef dat Mallör, wo weern wi verläägen,
worüm hemm wi rohrt, wovan Wehdoag kräägen?
Dat geef Medizin, wi keemn werr in Schwung,
wat goot weer, dat blifft in Erinnerung.
Mücht dat nei Johr de Säägen sich hollen,
Dat Eenigkeit herrscht bi de Jung nun de Ollen.
Leeve Frünnen, solang sick dat Plattdüütsch hölt,
is ganz gewiß Glück un Freud in de Welt.
Bemöht ju, düss Sproak nich afftoschriem!
Gääft ehr Chancen, dat se noch lang kann bliem!