Eröffnet sich den Zuhörern am 14.September 2022 um 18 Uhr mit der plattdeutschen Lesebühne in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam. Schriftsteller und Dichter wie Max Lindow, Erna Taege-Röhnisch, Hermann Graebke oder Gottfried Winter kennt man vor allem im nördlichen Brandenburg, wo bis heut Platt gesprochen wird. Die Sprache Fritz Reuters, des bekanntesten Niederdeutsch-Autoren, aber eben auch die Sprache des Brandenburger Nordens. Up Platt - in ihrer Muttersprache, also Niederdeutsch, haben die Autoren und Autorinnen Gedichte und Geschichten geschrieben, die meist im Hinstorff-Verlag Rostock oder im Schibri-Verlag Milow, in der Uckermark erschienen sind. Mal launig, mal deftig, aber immer Menschen zugewandt und klar wie die plattdeutsche Übertragung von Max und Moritz durch den Prignitzer Gottfried Winter:
„Max un Moritz, düsse Bengels weern ganz un goor keen Engels.
Harrn keen Lust nich to studeern, wulln uck nich dat Goode lehrn.
Künn sick bannig amüseern, hinnenrüm de Lüü anschmeern."
Die Wendewellen wogten noch hoch, als sich vor drei Jahrzehnten die Plattfreunde an der Jäglitz - besser bekannt als Kyritz an der Knatter, erstmals trafen. Aus den Wogen sind plätschernde Wellen geworden, mit denen sich jeder eingerichtet hat. Den niederdeutschen Freundeskreis gibt es immer noch und das will gefeiert sein. Genug Platz gibt´s im Kyritzer Klostergarten, wie Wolfgang Hörmann berichtet. Es ging dabei zu wie bei einer großen Familienfeier mit lieben Gästen, die sich schon lange kennen und immer mal wieder gegenseitig besuchen.
Niederdeutsch in Brandenburger Verfassung
Mit großer Freude haben die Plattsprecher Brandenburgs die heute durch den Landtag erfolgte Verfassungsänderung aufgenommen. Erstmals sind darin im Artikel 34 Absatz 4 der Schutz und die Pflege der niederdeutschen Sprache verankert. Wörtlich heißt es: „Das Land Brandenburg schützt und fördert die Pflege der niederdeutschen Sprache." Vom Vorsitzenden des Vereins für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V., dem Dachverband der märkischen Plattsprecher, Jörg Gehrmann, heißt es dazu: „Die Aufnahme des Niederdeutschen in die Verfassung resultiert aus dem jahrelangen Engagement unserer ehrenamtlichen Mitstreiter, die sich für den Erhalt der Regionalsprache in der Mark Brandenburg eingesetzt haben. Es ist eine Ermutigung und Chance, Plattdeutsch an Elbe, Dosse, Havel, Ucker und Oder eine Perspektive zu geben. Wir danken allen, die uns darin unterstützt haben.
Höhepunkt und Abschluß der 2. Plattdeutschen Wochen in Mecklenburg war gestern die Verkündung des schönsten Plattdeutschen Wortes in der Reuterstadt Stavenhagen. Eine Jury hat aus für sie völlig anonymen Listen ihr Votum abgegeben und folgende Sieger ermittelt:
Das schönste Plattdütsche Wurt heißt: Dunnerlüchting. Es ist ein Ausdruck des Erstaunens, eine Zusammensetzung aus Donner und Blitz, in der Bedeutung Verwunderung und Freude, alle Wetter.
In der Kategorie aktueller Ausdruck gewann das Wort: „Tippschnack“ für chatten.
In der Kategorie Redensart lag mit großem Abstand: „Een vergnöögt Hart is better as`n Büdel vull Geld.“ vorn, eingereicht von einer 14-Jährigen Schülerin aus Demmin.
Den Wettbewerb um das schönste Plattdeutsche Wort gibt es seit 1995, initiiert vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Inzwischen verbergen sich hinter dem Plattdeutschen Wort drei Kategorien
gefördert durch
VERANSTALTUNGEN | ||||
---|---|---|---|---|
|
PLATT IN UNS KIRCH | |||
---|---|---|---|
|